Die MorphoSys AG (Frankfurt: MOR; Prime Standard Segment; TecDAX) veröffentlichte heute finanzielle Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr, das am 31. Dezember 2010 endete. Das Unternehmen erwirtschaftete Umsatzerlöse in Höhe von 87,0 Mio. Euro und einen operativen Gewinn in Höhe von 9,8 Mio. Euro. Das Jahr 2010 war geprägt von bedeutenden Fortschritten in der Produkt-Pipeline therapeutischer Antikörper und mehreren wichtigen Transaktionen wie der Einlizenzierung von MOR208, der Übernahme der Sloning Biotechnology GmbH und einem bedeutenden neuen Abkommen mit Pfizer. Insgesamt erhöhte sich die Anzahl der klinischen Entwicklungsprogramme im Jahr 2010 von acht zu Anfang des Jahres auf 17 und konnte somit mehr als verdoppelt werden. Diese Fortschritte wurden auch durch die erhebliche Steigerung der Investitionen in die firmeneigene Forschung und Entwicklung ermöglicht, welche sich im Jahr 2010 auf 26,5 Mio. Euro beliefen. Dies entspricht einem Anstieg von 37 % im Vergleich zum Vorjahr. Des Weiteren gab das Unternehmen einen positiven Ausblick und erwartet im Jahr 2011 ein Umsatzwachstum von über 20 %, einen operativen Gewinn mindestens auf dem Niveau wie in 2010, sowie einen weiteren Ausbau der Produkt-Pipeline therapeutischer Antikörper.

In Millionen EURO20102009Q4 2010Q4 2009
Konzernumsätze87,081,024,323,4
Hiervon AbD Serotec20,219,35,14,8
Sonstige betriebliche Erträge0,20,10,20,0
Betriebliche Aufwendungen77,469,622,621,4
Operativer Gewinn*9,811,41,92,1
Nettogewinn9,29,02,01,3
Gewinn je Aktie (verwässert) in EURO0,400,40--

* Abweichungen durch Rundungsdifferenzen

Highlights des Jahres 2010

Pipeline: Die Gesamtzahl der Programme in der klinischen Entwicklung erhöhte sich im Jahr 2010 von acht auf 17.

· Fortschritte in der firmeneigenen Medikamentenentwicklung: Am Ende des Jahres 2010 befanden sich zwei firmeneigene Programme (MOR103 und MOR208) in der klinischen Entwicklung. Zudem wurde im vierten Quartal 2010 der Genehmigungsantrag für eine klinische Studie eines dritten Programms (MOR202) gestellt. Das Programm MOR208 wurde im zweiten Quartal 2010 von Xencor einlizenziert. Am Jahresende 2010 waren 10 firmeneigene Programme aktiv.

· Fortschritte in der Medikamentenentwicklung mit Partnern: Im Jahresverlauf 2010 wurden acht HuCAL-Antikörper in die klinische Entwicklung gebracht, wodurch sich die Anzahl der klinischen Partner-Programme auf insgesamt 15 erhöhte. Zum Jahresende 2010 umfasste die Partner-Pipeline von MorphoSys 65 aktive Programme.

AbD Serotec: Die strukturellen Verbesserungen, die in den Jahren 2009 und 2010 implementiert wurden, führten zu einer verbesserten operativen Gewinnmarge von 6 %.

Technologie: Im Oktober 2010 übernahm MorphoSys die Sloning BioTechnology GmbH. Slonings weltweit führende Technologie zur Herstellung von Protein-Bibliotheken wurde rasch in die neuartige Plattform zur Antikörperoptimierung mit dem Namen arYla integriert. MorphoSys beabsichtigt, durch arYla die Antikörperoptimierung zu beschleunigen sowie eine Steigerung der Erfolgsraten zu erreichen. Die Übernahme von Sloning eröffnet MorphoSys eine Fülle von Möglichkeiten für neue Partnerschaften, wie die bereits wenige Wochen nach Bekanntgabe der Sloning-Übernahme abgeschlossene Vereinbarung mit Pfizer zeigt.

'MorphoSys hat in den letzten zwölf Monaten sehr gute Fortschritte gemacht. Am eindrucksvollsten werden diese Fortschritte an unserer Pipeline therapeutischer Antikörper sichtbar. Die Anzahl der klinischen Programme hat sich mehr als verdoppelt und liegt nun bei 17 Programmen', sagte Dr. Simon Moroney, Vorstandsvorsitzender der MorphoSys AG. 'Die breite Streuung und der große Umfang unserer Entwicklungspipeline sprechen für die Leistungsfähigkeit unserer Technologie. Die Vielfalt an klinischen Programmen, die wir heute sehen, lässt für die kommenden Jahren mehrere marktreife Produkte und einen lukrativen Mittelzufluss aus Tantiemen erwarten.'

'Trotz der erheblichen und kontinuierlichen Steigerung der Investitionen in die firmeneigene Forschung und Entwicklung konnten wir für das Jahr 2010 erneut einen soliden operativen Gewinn ausweisen', kommentierte Dave Lemus, Finanzvorstand der MorphoSys AG, und fügte hinzu: 'Für das Jahr 2011 rechnen wir sogar mit einem deutlich stärkeren Umsatz- und Gewinnwachstum. Wir werden aufgrund unserer finanziell und operativ hervorragenden Lage gleichzeitig weiterhin verstärkt in die firmeneigene F&E investieren. Wir erwarten, dass die gesteigerten F&E-Investitionen einen erheblichen und längerfristigen Mehrwert für unsere Aktionäre generieren werden.'

Finanzbericht für das Geschäftsjahr 2010 nach IFRS:

Die Konzernumsatzerlöse für das Geschäftsjahr 2010 betrugen 87,0 Mio. Euro (2009: 81,0 Mio. Euro), ein Anstieg um 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Segmentumsätze im Bereich Partnered Discovery beinhalten 57,2 Mio. Euro Forschungszahlungen und Lizenzgebühren (2009: 48,6 Mio. Euro) sowie 9,1 Mio. Euro aus erfolgsabhängigen Zahlungen (2009: 13,1 Mio. Euro). Das Segment Proprietary Development wies Umsätze aus Forschungszahlungen in Höhe von 1,8 Mio. Euro (2009: 1,0 Mio. Euro) aus. Unter Zugrundelegung der durchschnittlichen Währungsumrechnungskurse für 2009 wären die Umsatzerlöse aus dem Segment Partnered Discovery und Proprietary Development unverändert geblieben. Das Segment AbD Serotec generierte 23 % des Gesamtumsatzes bzw. 20,2 Mio. Euro (2009: 19,3 Mio. Euro), eine Steigerung von 5 %. Unter Zugrundelegung der durchschnittlichen Währungsumrechnungskurse für 2009 hätten sich die Umsatzerlöse aus dem AbD Serotec Segment auf 19,6 Mio. Euro belaufen. Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im Jahr 2010 um 0,1 Mio. Euro auf 0,2 Mio. Euro und beinhalten Einkommen aus staatlichen Fördergeldern.

Die betrieblichen Aufwendungen für das Geschäftsjahr 2010 stiegen um 11 % auf 77,4 Mio. Euro (2009: 69,6 Mio. Euro). Der Anstieg von 7,8 Mio. Euro ist hauptsächlich auf gestiegene Ausgaben für firmeneigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (F&E) zurückzuführen. Die Herstellungskosten, eine AbD Serotec spezifische Bilanzposition, stiegen um 9 % auf 7,3 Mio. Euro (2009: 6,7 Mio. Euro). Forschungs- und Entwicklungsausgaben stiegen im Jahr 2010 um 7,9 Mio. Euro bzw. 20 % auf 46,9 Mio. Euro (2009: 39,0 Mio. Euro). Der Anstieg der F&E-Investitionen resultierte vorwiegend aus höheren Ausgaben für firmeneigene Produktentwicklung (inklusive Segment-Allokationen) und betrug 26,5 Mio. Euro (2009: 19,3 Mio. Euro). Aufwendungen für Vertrieb, Allgemeines und Verwaltung verringerten sich um 3 %. auf 23,2 Mio. Euro (2009: 23,9 Mio. Euro). Die nicht-zahlungswirksamen Aufwendungen für die Ausgabe von Aktienoptionen sind in den Herstellungskosten, den allgemeinen Verwaltungskosten und den F&E-Ausgaben enthalten und beliefen sich auf 2,1 Mio. Euro (2009: 1,7 Mio. Euro).

Der operative Gewinn sank auf 9,8 Mio. Euro (2009: 11,4 Mio. Euro). Der Bereich Partnered Discovery erreichte einen Segmentgewinn von 42,7 Mio. Euro (2009: 39,6 Mio. Euro), während im Bereich Proprietary Development 26,5 Mio. Euro in die eigene Entwicklung investiert wurden (2009: Investitionen von 19,3 Mio. Euro). Im Segment AbD Serotec stieg der operative Gewinn auf 1,2 Mio. Euro an (2009: 1,0 Mio. Euro), was einer operativen Marge von 6 % entspricht.

Die sonstigen Aufwendungen und Erträge summierten sich inklusive Steuern insgesamt auf einen Verlust von 0,6 Mio. Euro (2009: nicht-operativer Verlust von 2,4 Mio. Euro). Für das Gesamtjahr 2010 erzielte MorphoSys einen Jahresüberschuss von 9,2 Mio. Euro im Vergleich zu 9,0 Mio. Euro im Vorjahr. Der sich ergebende verwässerte Gewinn pro Aktie für das Geschäftsjahr 2010 blieb konstant bei 0,40 Euro (2009: 0,40 Euro).

Am 31. Dezember 2010 verfügte die Gesellschaft über liquide Mittel und zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 108,4 Mio. Euro, verglichen mit 135,1 Mio. Euro am Jahresende 2009. Der Rückgang ist hauptsächlich auf die Finanzierung der Akquisition von Sloning BioTechnology GmbH und die Einlizenzierung von MOR208 von Xencor, Inc. zurückzuführen. Noch ausstehende Forderungen beliefen sich zum Jahresende 2010 auf 15,0 Mio. Euro, wobei deren Begleichung größtenteils im Laufe des ersten Quartals 2011 erwartet wird. Der Nettomittelzufluss aus der operativen Betriebstätigkeit belief sich im Jahr 2010 auf 2,5 Mio. Euro (2009: Nettomittelabfluss von 1,0 Mio. Euro). Die Anzahl der ausgegebenen Aktien betrug zum 31. Dezember 2010 22.890.252 gegenüber 22.660.557 ausgegebenen Aktien am 31. Dezember 2009.


Ergebnisse für das vierte Quartal 2010 nach IFRS:

Im vierten Quartal 2010 erzielte das Unternehmen Umsätze in Höhe von 24,3 Mio. Euro, eine Steigerung um 4 % gegenüber 23,4 Mio. Euro im gleichen Quartal des Vorjahres. Die betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 22,6 Mio. Euro, verglichen mit 21,4 Mio. Euro im vierten Quartal 2009. Der Anstieg der operativen Ausgaben resultierte hauptsächlich aus höheren Material- und Personalkosten. Der operative Gewinn betrug 1,9 Mio. Euro (Q4 2009: 2,1 Mio. Euro). Der Quartalsüberschuss belief sich auf 2,0 Mio. Euro, verglichen mit 1,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

 

Ausblick für 2011:

MorphoSys erwartet für das Jahr 2011 Umsatzerlöse zwischen 105 Mio. Euro und 110 Mio. Euro sowie einen operativen Gewinn zwischen 10 Mio. Euro und 13 Mio. Euro. Die solide finanzielle Lage erlaubt es MorphoSys, die Investition in firmeneigene F&E-Aktivitäten im Jahr 2011 mit 40 Mio. Euro bis 45 Mio. Euro weiter auszubauen. MorphoSys erwartet für das Jahr 2011 große Fortschritte in der Weiterentwicklung seiner Produkt-Pipeline und rechnet damit, dass bis zum Ende des Jahres seine firmeneigene und mit Partnern aufgebaute Pipeline bis zu 22 Entwicklungskandidaten in der klinischen Entwicklung ausweisen wird. Die Geschäftsleitung von MorphoSys wird eine detailliertere Finanzprognose in der heutigen Telefonkonferenz bekannt geben.